Cloud Computing verstehen und wirkungsvoll einsetzen. Position der KGSt

von Communal-FM GmbH in Allgemein, 30.01.2019

Cloud Computing ist längst kein Hype mehr. Es ist bereits heute eine etablierte Sourcing)-Möglichkeit für die kommunale IT um sie z. B. sicherer, wirtschaftlicher und leistungsfähiger zu machen sowie neue Arbeitsformen zu ermöglichen.

„2022 gibt es keine Alternative zum Cloud Computing.“ Diese plakative Aussage eines IT-Leiters bringt es auf den Punkt. Cloud Computing ist eine zentrale Zukunftstechnologie. Es geht für Kommunen also nicht mehr darum, ob Cloud Services ihren Weg in die Verwaltungen finden, sondern wie dieser Weg gestaltet wird.

Mit diesem Positionspapier möchten wir Ihnen einen Überblick über einen der großen Technotrends unserer Zeit geben: Was ist Cloud Computing? Welcher Nutzen und welche Vorteile können damit verbunden sein? Ist Cloud Computing etwa wirtschaftlicher? Macht es Sie bei Ihrer Leistungserstellung flexibler? Und wie muss die kommunale IT-Steuerung aufgestellt sein, um Cloud Computing jetzt und in Zukunft effizient und effektiv einsetzen zu können? Das Papier ist eine Grundlage für weitere Betrachtungen und richtet sich in erster Linie an IT-Entscheider auf Vorstandsebene, die kommunale IT-Steuerung und Organisationsgestalter sowie Themeninteressierte noch bevor ein tieferer und fachlicher Einstieg in das Thema erfolgt. Es ist aus der Sicht von und für die kommunale IT-Steuerung geschrieben.2

„Nicht überall, wo Cloud drauf steht, ist auch Cloud drin.“ Eine allgemeingültige Definition für Cloud Computing gibt es nicht. Für mehr Klarheit bei IT-Sourcing-Fragen sollten die Charakteristika von Cloud Services genau unter die Lupe genommen werden und die – auch im kommunalen Sektor verbreiteten – Vertriebsstrategien, die den Begriff irreführend nutzen, unterbunden werden. Es handelt sich um Cloud Computing, wenn

  • IT-Services von unterschiedlichen Endgeräten zugänglich und verfügbar sind,
  • IT-Ressourcen wie Rechenleistungen oder Speicherplatz automatisch ohne weitere Interaktion mit dem Service Provider bereitgestellt werden,
  • die genutzten Kapazitäten automatisch gemessen und optimiert werden,
  • IT-Services schnell und elastisch – im Idealfall auch automatisch – zur Verfügung gestellt werden und
  • IT-Services multimandantenfähig sind – d. h. die Ressourcen des Anbieters in einem Pool vorliegen, aus dem sich viele Anwender bedienen können.

Des Weiteren müssen Kommunen einen differenzierteren Blick auf das Thema Cloud werfen. Nicht jede Cloud ist gleich eine „Public Cloud“ und damit aus datenschutzrechtlicher Sicht zumindest kritisch zu betrachten. Gerade Private Clouds, Community Clouds wie etwa „Verwaltungsclouds“ oder Hybrid Clouds, eine „Mischung“ von öffentlicher und privater Cloud, halten vielfältige Nutzenszenarien für Kommunen bereit. Welche Bereitstellungsform für welche kommunalen Prozesse die richtige ist, sollten Kommunen kritisch hinterfragen und in einer Cloud-Strategie verankern. Die kommunalen IT-Dienstleister können hier aus Sicht der IT-Steuerung wichtige Partner der Kommunen sein.

Stand heute sind noch viele Stolpersteine zu überwinden. Ein großes Hindernis ist die fehlende „Cloud-Fähigkeit“, sog. „Cloud Readiness“, vieler kommunalspezifischer Fachanwendungen und Prozesse. Ob der Betrieb aus der Cloud möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, muss daher im Einzelfall geprüft werden. Pauschale Aussagen sind nicht möglich.

Unsicherheiten im Kontext datenschutzrechtlicher Bestimmungen sind weitere Hürden. Cloud Computing kann jedoch auch heute schon datenschutzkonform und sicher angeboten und angewandt werden. Immer mehr Cloud-Anbieter betreiben ihre IT-Infrastruktur beispielsweise in zertifizierten Rechenzentren in der Bundesrepublik Deutschland. Dadurch wird der Problematik des deutlich lockereren US-Datenschutzes und den Schwierigkeiten beim Betrieb auf z. B. amerikanischen Servern entgegengewirkt. Zertifikate, Standards und Musterverträge würden die Kommunen dabei zusätzlich unterstützen. Dazu wird auch aus dem KGSt-Innovationszirkel „Digitalisierung und IT-Steuerung“ ein deutlicher Bedarf artikuliert.

Schritt für Schritt sollte die kommunale IT-Steuerung für Cloud Computing fit gemacht werden und zwar in Bezug auf die Prozesse, ihre IT-Steuerungsstrukturen und ihre IT-Ressourcen. Eine systematische Analyse der Prozesse kann dabei helfen, schon jetzt Anwendungsgebiete für Cloud Computing zu identifizieren, die Effizienzgewinne für die Verwaltung versprechen. Zu berücksichtigen sind dabei auch „Cloud light“- Ansätze, die zumindest Teilaspekte des Cloud Computing erfüllen und Mehrwerte schaffen.

Es gilt daher, jetzt die Grundlagen zu schaffen, indem eine Cloud-Strategie als integraler Bestandteil der IT-Strategie erstellt wird und dabei auch Fragen nach den erforderlichen Kompetenzen behandelt werden. Diese Position macht deutlich, warum Cloud Computing systematisch angegangen werden muss und eröffnet eine weitergehende Betrachtung in einem nächsten Schritt.

Detail Informationen

Herkunft/Quelle: KGSt / Verfasser: Krellmann, Anika / Portal-Kennung: 20180216A0002 / Berichtsnummer: 2/2018 / Publikationsdatum: 16.02.2018 / https://www.kgst.de/dokumentdetails?path=/documents/20181/1725501/2-B-2018_Cloud-Computing-in-Kommunen.pdf/c005de7c-e378-138e-93f0-212e93d08e31

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